ChemSex – Safer Use und Safer Sex

Drogen

Beim Drogenkonsum kann man die Kontrolle über sein Safer Sex Verhalten verlieren. Um dein HIV/STI-Infektionsrisiko zu minimieren, wollen wir dir daher wichtige Informationen zu schwulem Sex und Drogen geben.

Der Drogenkonsum ist nie ohne Risiko. Unter anderem besteht die Gefahr, abhängig zu werden. Wir wollen niemanden dazu animieren, Drogen zu nehmen. Wenn du dich aber dazu entschieden hast, findest du hier Informationen, wie du gesundheitliche Risiken reduzieren kannst und was im Notfall zu tun ist. Egal, was du nimmst - mach dir vorher klar, was dich erwartet. Und überleg dir, wie du auch im Rausch auf Safer Sex achten kannst.

Hier wichtige Tipps:

1) Eine Frage der Dosis

Auf ChemSex Partys werden oft Drogen konsumiert. Sie stimulieren, senken Hemmungen, steigern die Ausdauer. Wenn du zu viel nimmst, ist der Spaß aber auch schnell vorbei. Außerdem können Chems dazu beitragen, dass du größere Risiken eingehst. 

2) Drogen und Safer Sex

Unter Drogen (auch Alkohol) kann man Dinge tun oder geschehen lassen, die man nüchtern nicht wollen würde. Sex unter Drogen solltest du nur mit Menschen haben, denen du vertraust. Klär vorher ab, was ihr macht und was nicht, und leg Safer-Sex-Utensilien bereit. 

3) Entweder – oder: Nicht alles durcheinander

Wenn du eine Droge konsumierst, bleib bei dieser einen. Beim Mischen verschiedener Substanzen sind gefährliche Wechselwirkungen möglich. Die Wirkung kann zum Beispiel verstärkt werden. Neues solltest du erst mal im privatem Umfeld probieren.

4) Medikamente machen Drogen unberechenbar

Ob HIV-Medikamente, Viagra, Antidepressiva – die Kombination mit Drogen kann riskant sein. Manche Drogen schwächen die Wirkung einer HIV-Therapie ab. Besonders zu Beginn einer HIV-Therapie solltest du lieber auf Drogen verzichten. Informier dich auf jeden Fall über Wechselwirkungen unter www.hiv-drogen.de! Ach ja, und falls deine Partys auch mal länger dauern: Nimm ausreichend HIV-Medikamente mit.

5) Safer Use : Eigene Spritzen, eigene Röhrchen

Beim „Slammen“ (Spritzen von Drogen) nur die eigene Spritze benutzen. So schützt du dich vor HIV und Hepatitis. Auch andere Konsumutensilien solltest du nicht teilen. Vorsichtig dosieren: Gespritzte Drogen wirken sehr schnell und intensiv. Zum Sniefen nur das eigene Röhrchen nehmen (wegen Hepatitis). Geldscheine sind scharfkantig, können die Nase verletzen und sind voller Keime.

6) Was du im Notfall tun kannst und worauf du achten solltest

Bei  einem akuten Notfall rufe 112! Generell gilt: Nimm Drogen nur, wenn du gesundheitlich fit und idealerweise mit Freunden unterwegs bist. Achtet aufeinander und lasst niemanden alleine auf einer Party zurück. Wenn die anderen wissen, was du nimmst, kann man im Notfall besser helfen.

 

Du hast darüber hinaus Fragen, Redebedarf oder das Gefühl, dass dein Konsum aus dem Ruder läuft? Du möchtest dich über Safer Use informieren und Safer Use Materialien erhalten? Dann kannst du kostenlos und anonym mit einem Termin in die ChemSex Beratung kommen. Wie immer akzeptierend, schwul, vertraulich und sexpositiv bei Hein & Fiete. Die Sprechzeiten sind jeden Mittwoch zwischen 16:00 und 18:00 Uhr. 

Die ChemSex-Beratung bei Hein & Fiete in Kooperation mit der Therapiehilfe

 

Eine Übersichtsseite der Stadt Hamburg über Informations- und Suchtberatungstellen findest du hier:

Karte mit Anlaufstellen

hamburg.de/drogenberatung

Weitere Informationen findest du hier:

iwwit.de/drogen

Materialien
Flyer

Der Checkpoint BLN hat einen Fragebogen entwickelt, der dir bei deiner Risikoeinschätzung helfen kann. Gedanken und Fragestellungen, die der ChemSex Check in dir auslösen, besprechen wir gerne in unserer ChemSex Beratung. Du kannst hier den Flyer als PDF downloaden.

Broschüre

Der Chemsex-Experte und -Aktivist David Stuart hat zusammen mit Ignacio Labayen De Inza eine Handreichung zu Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Chemsex-Notfällen geschrieben. Sie liegt auf Englisch, Deutsch, Spanisch, Russisch, Französisch und Chinesisch unter https://www.davidstuart.org/chemsex-first-aid vor. Die deutsche Fassung kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Broschüre

Wer Drogen nimmt, muss sich mit vielen Problemen herumschlagen: schlechte Stoffqualität, Polizei, Stress beim Konsum, Abszesse und Beschaffungsdruck, um nur einige zu nennen. Die Gefahren kennt man, die Folgen kann man sehen und spüren.

Es gibt aber auch Gefahren, die man nicht sehen kann. Dazu gehört neben Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Viren auch HIV - ein Virus, welches das körperigene Abwehrsystem schwächt und ohne Behandlung zur lebensbedrohlichen Krankheit Aids führen kann.

Diese Broschüre bietet alle wichtigen Infos rund um den Schutz vor HIV, zu HIV-Tests und zur Behandlung.

Ergänzend hierzu gibt es die Broschüre "Drogen und Hepatitis".

Broschüre

Dieses Faltblatt informiert rund um Naloxon  und die Anwendung als Nasenspray.

Es wir erklärt wann und in welchen Fällen man es nutzen kann und wie es im Notfall anzuwenden ist.